Euribor steht für Euro Interbank Offered Rate. Euribor bezeichnet den durchschnittlichen Zinssatz, denen viele europäische Banken (die sogenannten Panel-Banken) einander Anleihen in Euro gewähren. Bei der Festsetzung der Euribor-Werte werden die höchsten und niedrigsten 15% der gemeldeten werte nicht berücksichtigt. An jedem Arbeitstag um 11:00 Uhr Central European Time werden die Euribor-Werte festgesetzt und allen teilnehmenden Partnern und der internationalen Presse mitgeteilt.
Spricht man über Euribor, so ist oft die Rede von einem Euribor-Zinssatz, als ob es nur einen derartigen Wert gibt. Dies trifft jedoch nicht zu, es existieren 5 verschiedene Euribor-Zinssätze mit je unterschiedlichen Laufzeiten (vorher gab es 15 Laufzeiten). Eine Übersicht über alle Werte finden Sie unter aktuelle Euribor Werte.
Euribor besteht seit 1999, dem Jahr der Einführung des Euro. Vor dieser Zeit wurde ebenfalls täglich ein vergleichbarer Zinssatz unter dem Namen Aibor festgesetzt. Außerdem gab es in verschiedenen Ländern nationale Referenzsätze wie der PIBOR in Frankreich und Fibor in Deutschland.
Die Höhe der Euribor-Zinssätze bestimmt sich in erster Linie natürlich durch Angebot und Nachfrage. Es handelt sich um Marktzinsen, die von einer großen Anzahl europäischer Banken festgesetzt werden. Dabei gibt es jedoch eine Reihe externer Faktoren, die die Höhe der Euribor-Zinssätze stark beeinflussen. Dazu gehören wirtschaftliche Umstände wie etwa das Wirtschaftswachstum, die Höhe der Inflation, die Kreditwürdigkeit und das gegenseitige Vertrauen der Banken sowie das Vertrauen der Verbraucher.
Der Euribor ist die Grundlage für zahlreiche (abgeleiteten) Zinsprodukte wie Geldmarkt-Futures, Swaps sowie außerbörsliche Zinstermingeschäfte (Forward rate agreements). Der Euribor dient oft als Referenzwert bei Hypotheken und Sparkonten. Es gibt sogar Hypotheken, deren Zinsen aus dem Euribor-Wert plus einem festen Zuschlag bestehen.
Das Panel von Banken zur Festsetzung der Euribor-Zinssätzen besteht ausschließlich aus Banken mit erstklassiger Kreditwürdigkeit (Rating). Die Banken, die Angaben zur Euribor-Festlegung weiterleiten, werden von einem Beratungsausschuss der Europäischen Bankenvereinigung ausgewählt.
Von den deutschen Banken sind diese Banken im Panel vertreten.
Euribor und Libor sind vergeleichbare Zinssätze. Euribor bezeichnet den durchschnittlichen Zinssatz, zu dem europäische Banken einader Anleihen in Euro gewähren. LIBOR ist der durchschnittliche Interbankenzinssatz, zu dem eine ausgewählte Gruppe von Banken auf dem Londoner Geldmarkt bereit ist, einander Kredite zu gewähren. Euribor und LIBOR gibt es in verschiedenen Laufzeiten. Die Differenz ist dass es verschiedenen LIBOR Währungen gibt. Bitte klicken Sie hier wenn Sie Hintergrundinformationen über LIBOR wünschen.