Euribor bezeichnet den Zinssatz, zu dem eine große Anzahl europäischer Banken einander Anleihen gewähren. Banken, die Geld von anderen Banken leihen, können dieses Geld wieder an Dritte ausleihen. In diesem Sinne ist Euribor der Einkaufspreis, den Banken für Anleihen mit kurzer Laufzeit zahlen.
Banken haben noch mehr Möglichkeiten, sich Geld zu beschaffen: zum Beispiel, indem sie Sparkonten anbieten. Wer ein Konto eröffnet, um bei einer Bank Geld zu sparen, leiht eigentlich der Bank sein Geld.
Die Höhe der Euribor-Zinssätze und die angebotenen Sparzinsen hängen in starkem Maße zusammen. Dafür gibt es zwei Gründe: zunächst haben die Panel-Banken die Wahl, ob sie von anderen Banken (zum Euribor-Zinssatz) oder von Sparern Geld leihen. Die Sparzinsen, die den Sparern geboten werden, sind oft (nicht immer!) niedriger als Euribor. Der Unterschied macht dann die Gewinnspanne für die Bank aus. Sinkt der Euribor, sinken auch die Gewinnspannen für die Bank. Deshalb entscheiden sich die Banken oft dafür, bei einem Rückgang der Euribor-Zinssätze auch ihre Sparzinsen zu senken – und umgekehrt. Dies geschieht jedoch oft mit einer gewissen Verzögerung: die Sparzinsen bei vielen Banken werden erst bei etwas größeren Änderungen auf dem Rentenmarkt angepasst.
Der Euribor hat sich als guter Indikator für die Veränderung bei den Sparzinsen erwiesen.